Freitag, 26. September 2008

"Ein Krankenhaus muss wie eine Autofabrik funktionieren"



120.000 sind am Donnerstag zur "Rettung der Krankenhäuser" in Berlin auf die Straße gegangen - ein breites Bündnis "von Ärzten und Pflegepersonal, ihren Gewerkschaften und Arbeitgebern, vom Deutschen Pflegerat und der Deutschen Krankenhausgesellschaft und von allen Spitzenverbänden der Kommunen und der Freien Wohlfahrtspflege", sagt ver.di.

Es war die größte Demonstration in der Geschichte des bundesrepublikanischen Gesundheitswesens. Der Protest war überfällig.
Einem Drittel der Krankenhäuser droht die Pleite. In den Kliniken sind in den letzten 10 Jahren 100.000 Arbeitsplätze abgebaut worden, die Hälfte davon in der Pflege. Gleichzeitig ist die Zahl behandelter Fälle um 15,5 Prozent gestiegen.

Die von der Politik verursachte Unterfinanzierung der Kliniken hat Folgen: schlecht versorgte Patienten, übermüdetes Personal und gefährliche Pflege: Selbst in Notfällen, zum Beispiel bei einem Herzinfarkt, müssen Patienten warten. Laut dem Deutschen Pflegerat, kann eine sichere und qualitativ hochwertige versorgung der Patienten nicht mehr garantiert werden.

Durch die seit Jahren vorangetriebene neoliberale Umgestaltung des Gesundheitssystems können die Krankenhäuser . Das Perfide an der schwarz-roten Gesundheitspolitik: Die schlechte Lage in den Kliniken muss als Argument für weitere Privatisierungen herhalten. Ab 2009 drohen weitere Verschlechterungen.

Über den Auslöser und die Vorgeschichte des heutigen Protestes habe ich bereits an anderer Stelle berichtet: "ver.di und Marburger Bund warnen vor Pflegenotstand".

Empfehlen möchte ich zwei Hintergrund-Artikel:

Mehr im Internet:
  • Statements des Demo-Organisators: "Aktionsbündnis - Rettung der Krankenhäuser"