Pickelhering hat des Kaisers alte Kleider abgelegt und ein neues Blog eröffnet zwecks Rundum-Erneuerung. PH ist seit April 2010 unter der neuen Internetadresse www.pickelhering-online.de erreichbar.
Dieses alte Blog bleibt zwar als Archiv bestehen, aber hier erscheinen keine neuen Beiträge mehr.
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Mittwoch, 14. April 2010
Dienstag, 30. März 2010
Rapper simulieren Urknall
Teilchenphysiker sind wohl die letzten, die ich in die Schublade "Hipness" stecken würde. Wahrscheinlich zu Unrecht. Ihr Experiment am Kernforschungsinstitut CERN, Protonen mit bisher unerreichter Energie aufeinanderzuschießen, ist geglückt. Und wozu das gut sein soll, das erklären, nein, rappen sie - echte Hipster!
"LHCb sees where the antimatter's gone
ALICE looks at collisions of lead ions
CMS and ATLAS are two of a kind
They're looking for whatever new particles they can find
The LHC accelerates the protons and the lead,
and the things that it discovers
will rock you in the head..."
Yo, alles klar? Pay respect! >>Weiter im Takt...
"LHCb sees where the antimatter's gone
ALICE looks at collisions of lead ions
CMS and ATLAS are two of a kind
They're looking for whatever new particles they can find
The LHC accelerates the protons and the lead,
and the things that it discovers
will rock you in the head..."
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Freitag, 26. März 2010
Street Art: Neukölln ist ein Atelier
Pickelhering über ästhetikfreie Reviermarkierungen und elf Meisterwerke aus den großen Ateliers von Neukölln.
Wer nach "Graffiti" und "Neukölln"googelt, findet nur wenig. Dabei gibt es in Neukölln durchaus eine Sprayer-Szene.
Deren Talent kann Pickelhering nicht beurteilen. Allerdings bringt sie vor allem Tags zustande, die man keines Blickes würdigen müsste - wenn man sie denn übersehen könnte. Neukölln ist voll von ästhetikfreien Reviermarkierungen, die das Auge strapazieren. Throw-Ups oder einfache Stencils scheinen das Gros der Sprüher bereits zu überfordern. (*)
Doch gute Street Art hat der Kiez auch zu bieten. Zum Beispiel die erstklassigen Paste-Ups der Künstlergruppe "Beat Street". Seine präzise Arbeit - das Tapezieren im öffentlichen Raum - erklärt das Kollektiv in dem Video "11 Meisterwerke aus den großen Ateliers von Neukölln".
Wer Lust darauf hat, mit "Beat Street" einen kleinen Rundgang durch das "Atelier" Neukölln zu machen, für den ist der folgende Clip gedacht - cooler Soundtrack inbegriffen:
Im Reuterkiez scheint sich die beste Street Art zu konzentrieren. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn das im Norden gelegene Quartier wandelt sich derzeit mit dem Zuzug junger Künstler.
Der hat allerdings auch seine Schattenseiten. Hausbesitzer nutzen den Hype um den neuen "In-Kiez" für Sanierungen und Mieterhöhungen - und verdrängen damit die ärmeren Anwohner.
("Graffiti ist kein Verbrechen": gesehen an der Saltykowstraße. Beide Fotos: Pickelhering)
Mehr im Internet:
- Diashow: Paste-Ups von Beat Street
- Diashow: Street Art in Neukölln
Donnerstag, 25. März 2010
#wikipedia-down #end-of-the-world
Gestern ist das Undenkbare geschehen. Das allen Verstand sprengende Ungeheuerliche, Furchtbare ist wahr geworden: Die Wikipedia - das Wissen der Welt - war stundenlang nicht erreichbar, down, machte keinen Mucks mehr. Auch Pickelhering war betroffen (siehe Foto).
Doch dank der Existenz eines anderen Online-Dienstes kann Pickelhering sie bringen: Die Twitter-Story vom Beinahe-Ende der Welt.
Alle Tweets (im Text eingerückt) sind echt. Nur die Reihenfolge habe ich geändert - dramaturgischem Naturgesetz folgend. Pickelherings Kommentare des Geschehens (keine Tweets) sind gefettet.
Es begann alles so harmlos...
- geht #wikipedia nur bei mir nicht? #WasIstDaLos
- huch. ist mein internet kaputt oder macht #wikipedia einen auf minimalistisch?
- Nanu, de.wikipedia.org geht nich. Hat die Putzfrau den falschen Stecker gezogen? #wikipedia #down
- #WIKIPEDIA CRASHED!
- Überwachungsvideo wie #Wikipedia zerstört wurde: http://www.youtube.com/watch?v=ukeHdiszZmE
- #Piraten_radio zu #Wikipedia: "ja mei, jeder fängt ja mal klein an."
- Die Admins haben halt festgestellt, dass der komplette Inhalt irrelevant ist
- Wieviele Schüler wohl morgen ihre Referate nicht halten können?
- oh god no #wikipedia goes down BUT I HAVE ESSAYS TO WRITE!
- Alle Hausaufgaben-Abgabetermine sind hiermit bis auf weiteres verschoben
- #Wikipedia ist down! Ich fühl mich auf einmal so … dumm! Ich hätte mein Gehirn wohl nicht outsourcen dürfen
- +++BREAKING NEWS+++ Redaktionsschluss aller deutschen Tageszeitungen verschiebt sich. Recherchieren dauert länger als Copy&Paste.
- Mein Nachbar sagt, wir haben nur noch Informationen für 3 Tage.
- Es begann mit der Überhitzung eines DNS-Servers. Jetzt müssen wir 5 MRD Euro für die Weltwissenskrise bereitstellen
- #Wikipedia. COME BACKK [Zwei krachende "K" im Original, Anmerkung von PH]
- Leben ohne #Wikipedia: Möglich, aber ob es Sinn macht?
- #Wikipedia is down. Lord help us.
- #Wikipedia is not working!! This is insane! Repent, for the end of the world is now drawing nearer!
- #wikipedia like #Obama in the #WhiteHouse shows things are getting better now though #Armagedeon appears inevitable
- Global Outage of #Wikipedia causes Global Outrage.
- #wikipedia kommt nie wieder... Was nun? Bücher?
- Na, jetzt macht meine Lexika-Sammlung (Totes-Holz-Ausgabe) wieder Sinn. Atemmaske aufsetzen, Staub wegpusten. #wikipedia #down
- Hurra, #Wikipedia wieder da. Schweißgebadete Onliner fallen sich jubelnd in die Arme. Ich knutsche meinen Bildschirm bis die Lippen bluten.
- Verdammt #wikipedia geht wieder aber ich hab vergessen was ich nachschauen wollte…
Mehr Gezwitscher:
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Dienstag, 23. März 2010
Der Gerüstbausystemfeind
Ich kenne den "Klassenfeind", der unsere Arbeitskraft ausbeutet. Auch vom "Fressfeind" habe ich schon gehört (Klassenfeind, der uns die Butter vom Brot nimmt) und vom "Erzfeind" (Mineralien-Hasser). Manche reagieren allergisch auf den "Feind in meinem Bett" (Hausstaubmilbe). Neu ist mir hingegen, dass es auch einen "Gerüstbausystemfeind" gibt.
Gesehen in Berlin-Neukölln (Foto: Pickelhering)
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Samstag, 20. März 2010
Neukölln geht durch den Magen
Auch wenn die schmalen Geldbeutel im Kiez keine große Wahl lassen: Neukölln geht durch den Magen. Und meistens geht das auch gut, allen Fast-Food-Kiez-Vorurteilen zum Trotz.
Ob das auch für den neuen Aladdin-Imbiss an der Hermannstraße gilt, der sich - wohl wegen der raumfressenden Bauweise - "Dönerhaus" nennt, wird Pickelhering bei nächster sich bietender Gelegenheit testen (Kühlschrank leer und kein Bock auf Schlange stehen beim Lebensmitteldiscounter gegenüber).
Die Hürde liegt jedenfalls hoch. Denn die hohen Künste des Pizzabäckers, der die Luft dieser Location bis vor gar nicht allzu langer Zeit mit riechkolbenumschmeichelnden Düften verzierte, hat Pickelhering desöfteren gefordert - und kenntnisreich kommentiert (MjammMjamm / Schmackofatz / in pizza veritas).
Doch leider hat sich der begabte Teig-Masseur für einen in diesem Kiez weit verbreiteten Businessplan entscheiden müssen: die Pleite. Mal schaun, ob Aladdin durchhält. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch. Denn an Döner-Buden herrscht in Neukölln ein ähnlich bejammernswerter Mangel wie an Essstäbchen in China.
Hartnäckig hält sich das Vorurteil, Neuköllner seien Sofa-Kartoffeln, denen selbst zubereitete Speisen nicht die Mühe wert seien. Den augenfälligsten Gegenbeweis liefern die zahlreichen Gemüsehandlungen.
Über deren Betreiber, sofern es sich um Türken oder Araber handelt, hat sich der Bundesbanker und selbst ernannte Arbeitslosen- und Migrantenexperte Thilo Sarrazin (SPD) in abgeschmackter, rassistischer Weise ausgelassen (PH berichtete für marx21.de). Was gegen Menschen sprechen soll, deren Beruf es ist, anderen die Zutaten für die tagtägliche Herstellung des leiblichen Wohls zu liefern, bleibt das Geheimnis dieses besserverdienenden Berufszynikers.
Dass viele in Neukölln auf Hartz-IV-Diät gesetzt sind, findet Sarrazin okay. Vor zwei Jahren, damals noch Berliner Finanzsenator, hatte der Maître de Cuisine alle Kosten und Mühen gescheut und einen "Speiseplan" für Arbeitslose entworfen. Mit dieser Fraßliste polemisierte er gegen Forderungen nach einer Erhöhung der ALG-II-Sätze.
Wenn Vertreter der so genannten "Leistungselite" sich berufen fühlen, "Das perfekte Prolo-Dinner" zu inszenieren, kann einem der Appetit vergehen. Nicht nur in Neukölln.
(Fotos: Pickelhering)
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Mittwoch, 17. März 2010
Abrakadabra Atomtransport
Urenco, der Betreiber der Urananreicherungsanlage in Gronau, ist stets bemüht, für optimale Sicherheit beim Transport radioaktiver, hochgiftiger Stoffe zu sorgen. Deswegen wird das Zeugs auch nur ganz selten und ausschließlich durch unbewohnte Gegenden wie Hamburg kutschiert.
Zum Beispiel auf einem solchen Container neuester Bauart:
So geschehen am 8. März. Der an tragenden Bauteilen durchgerostete Container kam per Schiff aus den USA, wurde im Hamburger Hafen auf einen Sattelzug geladen und dieser fuhr auf der A1 zu seinem Bestimmungsort, der Urananreicherungsanlage in Gronau.
Laut "Hamburger Abendblatt" beklagte CDU-"Umweltexperte" Heiko Hecht: "Es ist mir unbegreiflich, wie dieser schrottreife Container auf die Straße gelangt ist."
Das hat Hecht hübsch formuliert: Irgendwie ist der Container auf die Straße gelangt. Wahrscheinlich durch Zauberhand oder auf eigene Initiative. Die Bundesregierung ist diesem Phänomen machtlos ausgeliefert. Denn sie kann weder Hokuspokus noch kinetische Energie gesetzlich unterbinden. Und Kernkraftwerke waren schließlich schon vor dem schwarz-gelb Regierungsantritt da. Keine Ahnung, wie die Dinger in die Landschaft gelangt sind.
Ja, Heiko, wir haben begriffen: Mit Kernenergie und Atomtransporten sollen wir uns abfinden. Das wollen wir als brave Untertanen auch zeigen: Am 24. April auf einer Gedenkveranstaltung zu Ehren der Atommafia unter dem Motto: "KETTENreAKTION: Atomkraft abschalten!" >>Weiter im Takt...
Zum Beispiel auf einem solchen Container neuester Bauart:
So geschehen am 8. März. Der an tragenden Bauteilen durchgerostete Container kam per Schiff aus den USA, wurde im Hamburger Hafen auf einen Sattelzug geladen und dieser fuhr auf der A1 zu seinem Bestimmungsort, der Urananreicherungsanlage in Gronau.
Laut "Hamburger Abendblatt" beklagte CDU-"Umweltexperte" Heiko Hecht: "Es ist mir unbegreiflich, wie dieser schrottreife Container auf die Straße gelangt ist."
Das hat Hecht hübsch formuliert: Irgendwie ist der Container auf die Straße gelangt. Wahrscheinlich durch Zauberhand oder auf eigene Initiative. Die Bundesregierung ist diesem Phänomen machtlos ausgeliefert. Denn sie kann weder Hokuspokus noch kinetische Energie gesetzlich unterbinden. Und Kernkraftwerke waren schließlich schon vor dem schwarz-gelb Regierungsantritt da. Keine Ahnung, wie die Dinger in die Landschaft gelangt sind.
Ja, Heiko, wir haben begriffen: Mit Kernenergie und Atomtransporten sollen wir uns abfinden. Das wollen wir als brave Untertanen auch zeigen: Am 24. April auf einer Gedenkveranstaltung zu Ehren der Atommafia unter dem Motto: "KETTENreAKTION: Atomkraft abschalten!" >>Weiter im Takt...
Dienstag, 16. März 2010
Dafür kommt die FDP in die Hölle
So lobe ich mir Nachrichtenkommentare: entspannt, sachlich, engagiert. Gernot Hassknecht über die FDP und ihre Klientelpolitik
Hans-Joachim Heist als "Gernot Hassknecht" in der ZDF-Satiresendung "Heute Show" vom 22.01.10
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Hans-Joachim Heist als "Gernot Hassknecht" in der ZDF-Satiresendung "Heute Show" vom 22.01.10
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