Pickelhering über ästhetikfreie Reviermarkierungen und elf Meisterwerke aus den großen Ateliers von Neukölln.
Wer nach "Graffiti" und "Neukölln"googelt, findet nur wenig. Dabei gibt es in Neukölln durchaus eine Sprayer-Szene.
Deren Talent kann Pickelhering nicht beurteilen. Allerdings bringt sie vor allem Tags zustande, die man keines Blickes würdigen müsste - wenn man sie denn übersehen könnte. Neukölln ist voll von ästhetikfreien Reviermarkierungen, die das Auge strapazieren. Throw-Ups oder einfache Stencils scheinen das Gros der Sprüher bereits zu überfordern. (*)
Doch gute Street Art hat der Kiez auch zu bieten. Zum Beispiel die erstklassigen Paste-Ups der Künstlergruppe "Beat Street". Seine präzise Arbeit - das Tapezieren im öffentlichen Raum - erklärt das Kollektiv in dem Video "11 Meisterwerke aus den großen Ateliers von Neukölln".
Wer Lust darauf hat, mit "Beat Street" einen kleinen Rundgang durch das "Atelier" Neukölln zu machen, für den ist der folgende Clip gedacht - cooler Soundtrack inbegriffen:
Im Reuterkiez scheint sich die beste Street Art zu konzentrieren. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn das im Norden gelegene Quartier wandelt sich derzeit mit dem Zuzug junger Künstler.
Der hat allerdings auch seine Schattenseiten. Hausbesitzer nutzen den Hype um den neuen "In-Kiez" für Sanierungen und Mieterhöhungen - und verdrängen damit die ärmeren Anwohner.
("Graffiti ist kein Verbrechen": gesehen an der Saltykowstraße. Beide Fotos: Pickelhering)
Mehr im Internet:
- Diashow: Paste-Ups von Beat Street
- Diashow: Street Art in Neukölln