Sonntag, 17. August 2008

Interview: Die aggressive NATO-Politik

Für die Falken im NATO-Bündnis hat sich die gewalttätige "PR-Aktion" ihres Statthalters Saakaschwili gelohnt:
"... Nachdem die Verhandlungen um die Stationierung von US-»Abwehrraketen« in Polen über Monate stockend verlaufen waren, reichten nunmehr zwei Tage, um das politisch wie militärisch hochbrisante Projekt unter Dach und Fach zu bringen ... Offensichtlich sorgte die Südossetien-Krise dafür, die Militarisierung des europäischen Ostens durch USA und NATO zu beschleunigen ..." Weiter ...
Während der aggressive außenpolitische Kurs der US-Neocons der europäischen Öffentlichkeit gut bekannt ist, lohnt sich ein Blick auf die EU. Stellt diese ein Gegengewicht zur US-Politik dar? Ist die NATO wirklich "gegen niemanden gerichtet", wie Kanzlerin Merkel behauptet hat? Ist Rußland der neue, alte "Bösewicht"?

Mit dem Militarismusexperten und Politikwissenschaftler Jürgen Wagner von der "Informationsstelle Militarisierung e.V." haben mein Redaktionskollege Yaak Pabst und ich über die NATO-Strategie, die Rolle der EU und die Gefahr einer neuen Blockkonfrontation gesprochen.

Das Interview haben wir vor der aktuellen Krise im Kaukasus geführt, nach dem NATO-Gipfel in Bukarest im April. Für die Einordnung der Krise ist das im Interview Gesagte allerdings interessant:
" ... Wenn die NATO in dieser Form weiter die Interessen anderer Länder vollständig ignoriert, droht tatsächlich eine neue Blockkonfrontation. So haben Moskau und Peking erste Schritte in die Wege geleitet, um die so genannte Shanghaier Vertragsorganisation, ein Bündnis dieser beiden Länder mit vier weiteren Staaten der kaspischen Region, zu einem vollwertigen Militärbündnis, einer Art Anti-NATO, auszubauen. Solche Bestrebungen sind die direkte Folge der aggressiven NATO-Politik der letzten Jahre ..." Zum Interview ...
(Bild: NATO-Erweiterung in Europa. Quelle: Wikimedia Commons)