Samstag, 2. August 2008

Wer der Wirtschaft wirklich schadet

Wenn es um Lohnforderungen geht, predigen die Chefetagen Zurückhaltung. Höhere Löhne heizen angeblich nur die Inflation an und würden der Wirtschaft schaden, so der Tenor. Beides ist nicht der Fall. Die gegenwärtige Inflation hat andere Ursachen, zum Beispiel gestiegene Energiekosten.

Beeinträchtigend auf die Wirtschaft wirkt ferner die Binnenkonjunktur, deren Schwäche wiederum zu einem bedeutenden Teil auf zu niedrigen Löhnen beruht. Dafür sind Unternehmer verantwortlich.

Unternehmerisch tätige Prediger des Lohnverzichts schaden auch auf andere Art: "Die Wirtschaftskriminalität hat in Deutschland im vergangenen Jahr einen Schaden von 4,12 Milliarden Euro angerichtet", berichtet Spiegel-Online. Wirtschaftskriminalität vernichtet zudem Arbeitsplätze und belastet die Sozialkassen.

Wenn das nächste Mal ein Law-and-Order-Politiker den Abbau von Bürgerrechten fordert oder über angeblich kriminelle Jugendliche und Migranten herzieht, sollte man folgendes im Hinterkopf behalten: Kriminelle Manager und Unternehmer verursachen laut "Spiegel" finanziell "mehr als die Hälfte des insgesamt durch Kriminalität angerichteten Schadens." Davon reden die Fundamentalisten der "Inneren Sicherheit" nicht.

Und mancher große Fisch, kommt - obwohl ertappt - ungeschoren davon. Der Mannesmann-Prozess hat einer breiten Öffentlichkeit gezeigt, wie legal Wirtschaftskriminalität sein kann.

update: Die hatte ich vergessen ...