Donnerstag, 4. September 2008

Verkehrte Welt

Gewerkschaften, soziale Bewegungen und globalisierungskritische NGOs stehen für mehr Demokratie und soziale Rechte. Sollten sie jedenfalls.

In Thailand hingegen scheint die Welt Kopf zu stehen. Dort unterstützen Teile dieser Organisationen das oppositionelle "Volksbündnis für Demokratie" (PAD), das ganz im Gegensatz zu seinem Namen eine stärkere Rolle des Militärs und die Einschränkung von Wahlen fordert. Der Machtkampf zwischen Regierung und Opposition in Thailand ist einer zwischen zwei Flügeln der Herrschenden - beide korrupt und nationalistisch.

Der thailändische Politikwissenschaftler und Globalisierungskritiker Giles Ji Ungpakorn über den Streit der Herrschenden in Thailand und die Spaltung der sozialen Bewegungen:
"In den vergangenen Jahren und erst recht seit dem Putsch vom September 2006 war die thailändische Gesellschaft so hypnotisiert, dass sie die wahren sozialen und politischen Themen vergaß. Stattdessen haben die gesamte Gesellschaft und - was noch tragischer ist - die sozialen Bewegungen wie gebannt auf den Kampf zwischen den beiden Fraktionen der herrschenden Klasse Thailands geblickt..." Weiter ...